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On-Demand-Mobility: SPD fordert nutzerfreundliche Tarife



Die SPD begrüßt und unterstützt das geplante Projekt „On Demand Mobility in Taunusstein“ zur verbesserten, nachhaltigen Mobilität mit einer Aufwertung des ÖPNV-Angebotes. „Im Vordergrund steht für uns bei diesem Projekt sowie der gesamten Mobilitätsdiskussion in Taunusstein eine Entlastung des Straßenverkehrs auf der Aartalachse und dem Zubringerverkehr nach Wiesbaden. Dies ist nur möglich, wenn die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger auf breite Füße gestellt wird, ÖPNV-Angebote zu akzeptablen Preisen angeboten und Alternativen wie beispielweise Radverkehr unterstützt und gefördert werden“, erklärt Fraktionsvorsitzender Dieter Weiß die Zielsetzung seiner Fraktion.


Problematisch sieht die SPD die geplante Tarifstruktur des Projektes On Demand Mobility in Taunusstein. Sie hat deshalb einen Antrag im Stadtparlament eingebracht um zu erreichen, dass die Tarife so sozialverantwortlich gestaltet werden, dass sie eine hohe Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger erreichen, insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt des Kosten-Nutzen-Faktors.


Nach der aktuellen Planung des Projektes soll für eine einfache Fahrt innerhalb des Stadtgebietes von Taunusstein als Grundpreis für Erwachsene (ab 14 Jahren) 2,00 € und ein Komfortzuschlag in Höhe von 1,50 € bezahlt werden. Hinzu soll ein entfernungsabhängiger Arbeitspreis je km ab einer Strecke ab 5 Kilometern mit 0,50 € kommen.


An der Stelle hakt Dennis May als Mitglied des Stadtentwicklungsausschusses ein: „Ein kleiner Teil des Gesamtverkehrs, der in den Randbereichen von Taunusstein entsteht, würde bei dieser Tarifstruktur zum Teil mehr als das Doppelte im Vergleich zum Verkehr im Innenbereich zwischen den Stadtteilen Wehen, Hahn und Bleidenstadt bezahlen.“


Weiß hat auch gleich ein Beispiel parat: „Fährt man von Niederlibbach nach Bleidenstadt, so sind das 12 km einfache Strecke. Neben dem Grundpreis in Höhe von 2,-- € und dem Komfortzuschlag mit 1,50 € würde ein Arbeitspreis von zusätzlich 7 km (ab einer Strecke von 5 Kilometern) zu je 0,50 € hinzukommen. Das ergibt einen Fahrtpreis für die einfache Fahrt in Höhe von 7,-- €. Im Vergleich dazu kostet eine einfache Fahrt aus Hahn oder Wehen nach Bleidenstadt mit 3,50 € nur die Hälfte.“


Nach Auffassung der SPD verstößt diese Tarifstruktur eindeutig gegen das Gebot der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft (RTV), den öffentlichen Personennahverkehr zu vergleichbaren Kosten für alle in den jeweiligen Gebieten betroffenen Menschen anzubieten.


Es sei völlig verkehrt und unsozial, in einer Kommune wie Taunusstein für den ÖPNV neben dem Grundpreis einen Entfernungszuschlag einzuführen. Im gesamten Tarifgebiet von Wiesbaden + Mainz fährt man nach Angaben der SPD mit einem Sammelfahrschein (5 Tickets) für 2,30 € einfache Fahrt. Taunusstein kämpft seit vielen Jahren darum, mit Wiesbaden in eine Netzwabe beim RMV zu kommen, damit wir von Hahn zum gleichen Preis in die Innenstadt von Wiesbaden kommen wie jemand aus den Wiesbadener Stadtteilen Kostheim oder Naurod, die streckenmäßig mehr Kilometer in die Innenstadt von Wiesbaden haben als Wehen oder Hahn! Und dann würde Taunusstein den gleichen Fehler mit „Tarifzonen“ machen, den die Stadt woanders kritisiert!


„In vielen Kommunen denkt man darüber nach, den ÖPNV kostenlos anzubieten. Einzelne Städte haben das auch schon realisiert, entweder generell oder zumindest am Samstag. Wenn man wirklich etwas für Umwelt- und Klimaschutz und gegen die Blechlawinen tun will, und genau dazu gibt es ja die Fördergelder für dieses On-Demand-Projekt, dann müssen der Fahrpreis und die gesamte Tarifstruktur attraktiv sein. Nur dann werden die Menschen wirklich auf den ÖPNV umsteigen und das eigene Auto zuhause stehen lassen“, fordern May und Weiß eine Korrektur der geplanten Tarifstruktur des Projektes.

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