Die SPD-Fraktion im Stadtparlament ist aufs Rad gestiegen und machte sich mit der Taunussteiner Stadtverwaltung selbst ein Bild von der Taunussteiner Hauptradroute entlang des Aartals. Start war an der Stiftsmühle in Bleidenstadt und nach rund 4 Stunden war das Ziel erreicht, die Aarquelle in Orlen.
Die Mitglieder der SPD-Fraktion mit ihrem Vorsitzenden Dieter Weiß waren mit den bei der Stadt zuständigen Fachleuten für Infrastrukturmanagement, das Radwegenetz sowie Umwelt und Naturschutz Stefan Hauser, Sascha Steinmetz und Anja Krzepek unterwegs.
Das Anforderungsprofil für diesen künftig durchgängigen Radweg ist sehr vielfältig und sieht so aus, dass er für Menschen aller Altersgruppen, also für ältere und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen ebenso geeignet sein soll wie für kleine Kinder, aber auch für Menschen, die sich in ihrer Freizeit sportlich betätigen wollen. Der Weg soll die im aktuellen Projekt „Aartal erleben – das Aartal verbindet“ über die nächsten Jahre geplanten und teilweise schon im Bau befindlichen attraktiven Aufenthaltsplätze erreichbar machen und miteinander verknüpfen. Der Radweg soll ausdrücklich nicht zum „Radschnellweg“ ausgebaut werden, wie er beispielsweise auf der Strecke von Taunusstein nach Wiesbaden gewünscht wird, formulierte SPD-Fraktionsmitglied Dieter Jacobi die Ansprüche an die Ausbauplanung.
Dennoch soll der Radweg für die Kommunalpolitiker auch eine Mobilitätsalternative sein zum motorisierten Verkehr, insbesondere auf der stark befahrenen Aarstraße mit ihrer massiven Verkehrs- und Lärmbelastung. Gerade deshalb soll die Hauptradroute durch das Aartal eingebettet sein in ein Taunussteiner Radwegenetz, auf dem man zu den zentralen Orten der Stadt wie den Einkaufs- und Gesundheitszentren, dem Hahner Zentrum mit dem Rathaus und dem Busbahnhof oder auch zur Arbeit kommen kann. Außerdem sollen auch die Stadtteile über eine Radwegeverbindung zur Aartalachse angebunden werden, die nicht direkt am Aartalradweg liegen. Nur dann ist es nach Auffassung der SPD möglich, auch aus den seitwärts liegenden kleineren Stadtteilen mit dem Rad auf alltagstauglichen Radwegen zu den städtischen Zentren im Aartal und weiterführenden Radstrecken zu kommen.
Besonders kritisch für den Radverkehr entlang des Aartals sind die Abschnitte, wo stark befahrene Kreis- und Landstraßen gekreuzt werden müssen. Das ist bei der Überquerung der Mühlfeldstraße in der Nähe des Mühlfeldzentrums in Hahn sowie insbesondere bei der Überquerung der Aarstraße/Weiherstraße in Wehen der Fall. An diesen Stellen müssen Lösungen gefunden werden. Z.B. sollte die Nutzung der jetzt teilweise noch als Einbahnstraße ausgewiesenen Straße „Im Hängl“ mit einer sicheren Querung der Aar- straße - wie im Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Taunusstein „VEP 2015“ beschrieben - für den Radverkehr freigegeben werden. Die aktuelle Streckenführung, die ein weites Stück über die Aarstraße ausgeschildert ist, kann nach Auffassung der SPD keinesfalls so bleiben. Bei der Stadt Taunusstein arbeitet man bereits intensiv an einer Lösung für diesen Streckenabschnitt, was angesichts der Verkehrsbelastung an diesem Knotenpunkt eine große Herausforderung darstellt.
Einige Teilstücke des gesamten Radweges durch das Aartal sind bereits in einem guten Zustand, wovon sich die Teilnehmer der Besichtigung überzeugen konnten. Ganz wich- tig ist hierbei der Ausbau ohne weitere Flächenversiegelungen. Die Befestigung des Weges muss, sofern sie nicht über bereits asphaltierte Strecken führt, so feinkörnig sein, dass sie beispielsweise auch mit Rollatoren genutzt werden kann. Grober Schotter ist dafür keinesfalls geeignet. Außerdem muss die regelmäßige Pflege mit dem Rückschnitt der Hecken und Sträucher im Wegeprofil schon bei der Ausbauplanung bedacht werden.
Weiß und Jacobi bedankten sich am Ziel der Besichtigungstour bei der Aarquelle in Orlen bei den städtischen Mitarbeitern für die hervorragende Unterstützung und Beratung zum Stand der Radwegeplanungen in Taunusstein. Mit den Ergebnissen will die SPD- Fraktion jetzt in die Befassung des Stadtentwicklungsausschusses gehen, der sich demnächst mit dem vom Stadtparlament am 2. Juli einstimmig beschlossenen SPD- Antrag zur „Förderung des Radverkehrs in Taunusstein“ befassen wird.
„Wir wissen natürlich“, so Fraktionschef Weiß abschließend, „dass der gewünschte Ausbau des Taunussteiner Radwegenetzes eine große Herausforderung darstellt und nicht umsonst zu haben ist. Dennoch muss es uns in Taunusstein gelingen, neben der touristischen Bedeutung von gut ausgebauten und sicheren Radwegen das Fahrrad als Verkehrsmittel für den Alltag auch im Interesse von Umwelt- und Klimaschutz voranzu- bringen“.
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